Maklerlügen in Nürnberg: Was man dir über Preise, Lagen und Nachfrage verschweigt

Der Nürnberger Immobilienmarkt ist angespannt, die Preise sind in vielen Stadtteilen hoch, und gute Angebote sind rar. Wer hier kaufen oder investieren will, kommt oft nicht um den Kontakt mit Maklern herum. Viele davon arbeiten seriös – aber in der Realität begegnet man auch immer wieder denselben Halbwahrheiten, Übertreibungen und geschickt formulierten Beschönigungen. In diesem Beitrag werfen wir einen kritischen Blick hinter die Kulissen und zeigen dir, welche typischen Maklerlügen (oder sagen wir: strategische Verzerrungen) du in Nürnberg kennen solltest – und wie du sie durchschauen kannst.

1. „Die Lage ist im Kommen!“ – Ist sie das wirklich?

Was dir gesagt wird:
„Das ist ein aufstrebender Stadtteil. Da ziehen gerade viele junge Leute hin. In fünf Jahren ist das das neue Gostenhof.“

Was oft dahinter steckt:
Der Stadtteil ist vielleicht nicht beliebt, hat wenig Infrastruktur, eine schlechte ÖPNV-Anbindung oder ein soziales Umfeld, das Käufer eher meiden würden. Der Makler versucht, die Lage „aufzuwerten“, um das Objekt attraktiver erscheinen zu lassen.

Beispiel:
Ein Altbau in Muggenhof oder Gibitzenhof wird als urbanes Trendobjekt vermarktet – dabei sind dort Probleme wie Leerstand, Sanierungsstau und Lärm durch Industrie oder Bahnlinien noch Realität.

Was du tun solltest:
Recherchiere selbst: Gibt es Neubauprojekte, geplante Infrastrukturmaßnahmen, sinkende Leerstandsraten? Oder ist es nur Wunschdenken?

2. „Der Preis ist marktgerecht.“ – Nach wessen Markt?

Was dir gesagt wird:
„Das ist ein fairer Preis für die Lage. In der Nachbarschaft wurden ähnliche Objekte für noch mehr verkauft.“

Was oft dahinter steckt:
Der Angebotspreis ist überzogen, weil der Verkäufer unrealistische Vorstellungen hat – und der Makler hofft, dass jemand uninformiert zuschlägt. Manche Makler kalkulieren bewusst hoch, um ihre Provision zu steigern, die sich am Verkaufspreis orientiert.

Was du tun solltest:
Vergleiche mit aktuellen Verkäufen (nicht nur Angeboten!) in derselben Straße oder Umgebung. Viele Bodenrichtwerte und Vergleichspreise sind öffentlich einsehbar. Und: Ein hoher Preis bedeutet nicht automatisch hohe Nachfrage.

3. „Es gibt schon mehrere Interessenten.“ – Wirklich?

Was dir gesagt wird:
„Wir haben schon drei Familien, die morgen eine Entscheidung treffen. Sie sollten sich beeilen.“

Was oft dahinter steckt:
Ein klassischer Verkaufsdruck-Trick. Häufig gibt es gar keine konkreten Kaufzusagen – oder es handelt sich um unverbindliche Besichtigungstermine. Ziel: Den Druck erhöhen und dich zu einer schnellen, unkritischen Entscheidung bringen.

Was du tun solltest:
Bewahre Ruhe. Frage konkret nach: „Liegt bereits ein Gebot vor? Ist ein Kaufvertrag in Vorbereitung?“ Lass dich nie zu einer überstürzten Entscheidung drängen – in der Regel kommt das „andere Angebot“ nie zustande.

4. „Die Mieteinnahmen sind sicher.“ – Auf dem Papier vielleicht.

Was dir gesagt wird:
„Das Haus ist voll vermietet, alle Mieter zahlen pünktlich, und es gibt kein Mietausfallrisiko.“

Was oft dahinter steckt:
Die Mieter sind möglicherweise alt, kurz vor dem Auszug oder zahlen extrem niedrige Altverträge. Oder: Die Wohnungen stehen leer, weil sie schwer vermietbar sind (z. B. aufgrund schlechter Ausstattung oder Lage).

Was du tun solltest:
Lass dir die Mietverträge zeigen, prüfe Laufzeiten, Kündigungsschutz, Staffelmieten. Schaue dir an, wie realistisch eine Neuvermietung wäre – besonders bei kleinen Wohnungen oder sanierungsbedürftigen Objekten.

5. „Sanierungsbedarf? Kaum der Rede wert.“ – Außer bei der Realität.

Was dir gesagt wird:
„Die Wohnung ist in gutem Zustand, nur ein paar Schönheitsreparaturen nötig.“

Was oft dahinter steckt:
Der Begriff „gut“ ist dehnbar. Oft verbergen sich hinter harmlos klingenden Aussagen erhebliche Modernisierungskosten: alte Heizungen, mangelhafte Elektrik, marode Fenster oder Dächer.

Was du tun solltest:
Mach unbedingt eine eigene Begehung mit einem Bausachverständigen oder Architekten. Und: Bestehe auf einem Einblick in das Protokoll der Eigentümerversammlungen – hier steht oft, was wirklich ansteht.

6. „In dieser Lage gibt es keine günstigeren Objekte.“ – Nur, wenn man nicht sucht.

Was dir gesagt wird:
„Sie werden in dieser Straße nichts Günstigeres finden.“

Was oft dahinter steckt:
Ein Verkaufsargument, das davon ausgeht, dass du die Umgebung nicht kennst oder keine Vergleichsobjekte recherchierst.

Was du tun solltest:
Suche gezielt in der Umgebung nach ähnlichen Objekten. Nutze dabei nicht nur ImmoScout, sondern auch lokale Aushänge, Zeitungen, Bankangebote oder Off-Market-Optionen. Du wirst überrascht sein, was sich findet.

Fazit: Kritisch bleiben – auch (und gerade) bei Maklern

Nicht jeder Makler lügt – aber viele nutzen bestimmte Formulierungen, um Immobilien attraktiver wirken zu lassen, als sie sind. Im umkämpften Nürnberger Markt werden Emotionen gern als Verkaufsinstrument eingesetzt: „Letzte Chance!“, „Top-Investment!“, „Seltenes Angebot!“. Genau hier solltest du nicht emotional reagieren, sondern rational bleiben.

Ein gutes Geschäft entsteht nicht durch gutes Marketing, sondern durch gute Fakten. Und die findest du nur, wenn du kritisch hinterfragst, selbst recherchierst – und dich nicht scheust, auch mal Nein zu sagen.

Wenn du diese typischen Maklertricks kennst, erkennst du auch echte Chancen viel besser – und schützt dich vor überteuerten oder problematischen Deals. Denn in Nürnberg gibt es sie noch: gute Immobilien. Nur eben nicht immer mit Schleife drum.

Über den Autor - Sigma Estate

Meine fachliche Grundlage bildet ein Bachelor of Science in Immobilienwirtschaft von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, ergänzt durch fundierte Praxiserfahrung im Wohn- und Gewerbeimmobilienbereich.

Das Studium legte das Fundament für mein analytisches und strategisches Denken: Märkte verstehen, Kapitalströme einordnen, Lebenszyklen von Immobilien bewerten.

 

Ich war in der Vermietung und im Verkauf bei zwei renommierten Wohnimmobilienmaklern tätig und habe zusätzlich Einblicke in den komplexeren Bereich der Gewerbeimmobilienvermittlung bei einem weltweit tätigen Gewerbeimmobilienmakler gesammelt. Dieses breite Fundament erlaubt es mir, Kapitalanlagen ganzheitlich zu beurteilen – sowohl in Bezug auf Rendite als auch auf Strategie, Nutzbarkeit und Marktumfeld.

Diskret. Persönlich. Unverbindlich.

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