Nürnberg-Süd:
Noch unterschätzt oder zu Recht billig?
Eine Standortsezierung
Wenn man über den Immobilienmarkt in Nürnberg spricht, fallen häufig Namen wie St. Johannis, Gostenhof oder Erlenstegen – Stadtteile, die längst als etabliert, begehrt und entsprechend teuer gelten. Doch während sich Investoren und Wohnungssuchende auf die bekannten Lagen konzentrieren, bleibt ein Teil der Stadt oft unter dem Radar: Nürnberg-Süd. Ein Gebiet, das bei vielen noch immer mit Vorurteilen behaftet ist – aber wie viel Wahrheit steckt dahinter? Ist Nürnberg-Süd ein unterschätztes Juwel oder hat es seinen niedrigen Preis aus gutem Grund? Zeit für eine differenzierte Standortsezierung.
Geografie und Abgrenzung: Was zählt zu Nürnberg-Süd?
Zunächst muss man klären, was unter „Nürnberg-Süd“ überhaupt verstanden wird. Streng genommen gibt es keine offizielle Definition dieses Stadtteils, vielmehr handelt es sich um eine Sammelbezeichnung für mehrere Stadtteile südlich der Pegnitz und der Innenstadt. Dazu gehören unter anderem:
Galgenhof
Lichtenhof
Hasenbuck
Rangierbahnhof
Hummelstein
Werderau
Gibitzenhof
Langwasser
Katzwang
Diese Stadtteile unterscheiden sich teils stark in Struktur, Bebauung und Image, werden jedoch häufig unter dem Label „Süden“ zusammengefasst – nicht selten mit einem skeptischen Unterton.
Das Imageproblem: Zwischen Industrie, Plattenbau und Realität
Viele assoziieren Nürnberg-Süd mit grauen 70er-Jahre-Bauten, hoher Ausländerquote, Industriebrache und einer gewissen sozialen Problemstruktur. Und ja – es gibt Ecken, in denen das Straßenbild wenig einladend wirkt. Doch ist das das ganze Bild?
Wer sich mit offenen Augen durch die Stadtteile bewegt, merkt schnell: Die Realität ist vielschichtiger. Langwasser beispielsweise, das lange als Paradebeispiel des Plattenbaus galt, hat sich in den letzten Jahren sichtbar gewandelt. Es gibt begrünte Innenhöfe, neue Spielplätze, moderne Schulen und vielfältige soziale Einrichtungen. Auch die Verkehrsanbindung ist hervorragend: Mit der U-Bahn ist man in wenigen Minuten in der Innenstadt, die Autobahnen A6, A9 und A73 sind schnell erreichbar.
Galgenhof und Gibitzenhof wiederum haben mit ihrer Nähe zur Südstadt und zur Innenstadt durchaus urbanes Potenzial. Die Gründerzeitbebauung, die man dort stellenweise findet, erinnert an Teile von Gostenhof – nur eben günstiger.
Der Preis spricht (noch) für sich
Der wohl größte Pluspunkt: die Immobilienpreise. Während in Erlenstegen oder am Dutzendteich Quadratmeterpreise von über 6.000 Euro keine Seltenheit mehr sind, liegt man in vielen Teilen von Nürnberg-Süd noch deutlich darunter – teilweise unter 4.000 Euro, je nach Lage und Zustand.
Für Kapitalanleger bedeutet das: hohe Mietrenditen sind hier eher möglich als in den teuren, etablierten Vierteln. Für Eigennutzer ergibt sich eine Chance, Wohnraum in guter Lage zu erschwinglichen Konditionen zu erwerben – ein Umstand, der in Zeiten hoher Zinsen nicht zu unterschätzen ist.
Gesellschaftlicher Wandel: Viel Bewegung, wenig Aufmerksamkeit
Ein unterschätzter Aspekt: Der Süden Nürnbergs ist jung, vielfältig und in Bewegung. Hier leben Menschen aus allen Teilen der Welt, was sich in der Gastronomie, im kulturellen Angebot und in der sozialen Dynamik widerspiegelt. Wo mancher von „sozialem Brennpunkt“ spricht, sehen andere die Chance auf ein lebendiges, buntes Miteinander – vergleichbar mit der Entwicklung, die Gostenhof vor 20 Jahren durchgemacht hat.
Der Wandel ist längst im Gange: Sanierungen, Neubauprojekte und Aufwertungen öffentlicher Räume zeigen, dass auch Stadtverwaltung und Investoren die Potenziale des Südens erkannt haben. Allerdings geschieht dies (noch) leise, ohne den medialen Hype, der andere Stadtteile erfasst hat.
Infrastruktur und Nahversorgung: Besser als ihr Ruf
Ein weiterer Vorteil liegt in der Infrastruktur. In nahezu allen südlichen Stadtteilen findet man eine gute Grundversorgung mit Supermärkten, Ärzten, Apotheken und Schulen. Das Klinikum Süd, das Franken-Center oder der Business Tower setzen städtebauliche Akzente, und auch in puncto ÖPNV ist der Süden gut angebunden.
Grünflächen wie der Dutzendteich, der Volkspark Dutzendteich oder der Wöhrder See sind nicht weit entfernt, ebenso wenig wie die Naherholungsgebiete rund um die Rednitz und die Schwarzach.
Risiken und Herausforderungen: Nicht alles ist Gold
Natürlich darf man nicht verschweigen, dass es Herausforderungen gibt. In manchen Vierteln bestehen reale soziale Spannungen, Leerstand oder sanierungsbedürftige Bausubstanz. Auch die Nähe zu Industrieflächen – etwa rund um den Rangierbahnhof oder entlang der Münchener Straße – kann stören. Die Lärmbelastung durch Straßen- und Bahnverkehr ist in einigen Gegenden ein echtes Thema.
Zudem fehlt es teilweise an Impulsen für kulturelle Belebung – Cafés, Galerien oder kleine Boutiquen, wie man sie in Gostenhof findet, sind noch Mangelware. Hier liegt aber auch das Potenzial für engagierte Macher:innen, die auf der Suche nach bezahlbaren Gewerbeflächen sind.
Fazit: Noch ungeschliffen, aber mit Potenzial
Nürnberg-Süd ist weder das Stiefkind der Stadt noch das neue In-Viertel – noch nicht. Die günstigen Preise sind teilweise durch reale Nachteile begründet, aber auch durch alte Vorurteile, die sich hartnäckig halten. Wer bereit ist, genauer hinzusehen, entdeckt hier ein Gebiet im Umbruch: mit viel Raum für Entwicklung, mit kultureller Vielfalt und mit einer soliden Basis in puncto Infrastruktur.
Ob man nun als Investor, Eigennutzer oder Stadtplaner auf Nürnberg-Süd blickt: Es lohnt sich, den Süden nicht vorschnell abzuschreiben. Vielleicht ist er heute noch „zu Recht billig“ – aber wer weiß, wie lange noch. Denn unterschätzt wird dieser Teil der Stadt mit Sicherheit. Noch.
Über den Autor - Sigma Estate
Meine fachliche Grundlage bildet ein Bachelor of Science in Immobilienwirtschaft von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, ergänzt durch fundierte Praxiserfahrung im Wohn- und Gewerbeimmobilienbereich.
Das Studium legte das Fundament für mein analytisches und strategisches Denken: Märkte verstehen, Kapitalströme einordnen, Lebenszyklen von Immobilien bewerten.

Ich war in der Vermietung und im Verkauf bei zwei renommierten Wohnimmobilienmaklern tätig und habe zusätzlich Einblicke in den komplexeren Bereich der Gewerbeimmobilienvermittlung bei einem weltweit tätigen Gewerbeimmobilienmakler gesammelt. Dieses breite Fundament erlaubt es mir, Kapitalanlagen ganzheitlich zu beurteilen – sowohl in Bezug auf Rendite als auch auf Strategie, Nutzbarkeit und Marktumfeld.
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